
„In einer solchen Zeit zu feiern, fällt mir nicht leicht. Die politische Lage in der Welt bedrückt mich“, sagte Karl-Ludwig Kley in seiner Dankesrede für die Aufnahme in die Hall of Fame der deutschen Wirtschaft und sprach damit aus, was viele dachten. Als langjähriger Manager sind ihm unternehmerische Krisen vertraut – ebenso die erfolgreiche Suche nach Auswegen aus diesen. Für diese Leistung ehrte ihn das manager magazin mit der Auszeichnung in die Hall of Fame der deutschen Wirtschaft, die die Redaktion seit 1992 initiiert.
Eine Würdigung, die Michael Vassiliadis als zweiten Preisträger zuteilwurde. Der Chef der Industriegewerkschaft Bau, Chemie, Energie (IGBCE) gehört zu den wichtigsten Vermittlern zwischen Wirtschaft, Politik und Arbeitnehmerschaft. In dieser Funktion ist er seit 2009 auf beeindruckende und gleichzeitig unaufgeregte Weise erfolgreich. „Unsere Freiheit und unsere Privilegien sind auch unser Auftrag für dieses Land.“ Für die Erfüllung dieses Auftrags ist Vassiliadis ab sofort ein Platz in der Ruhmeshalle sicher.
Damit gehören der Hall of Fame jetzt 82 Laureaten an: Unternehmer, Manager, Gewerkschaftsführer und Politiker, die sich um die deutsche Wirtschaft verdient gemacht haben. Hier finden Sie alle Preisträger seit 1992.
Laureat: Karl-Ludwig Kley
Karl-Ludwig Kley hat als Manager gleich drei große deutsche Unternehmen erfolgreich durch ihre schwersten Krisen geführt. Als Vorsitzender der Geschäftsleitung des Chemie-und Pharmaherstellers Merck gelang es ihm, das Unternehmen durch Zukäufe zu stabilisieren und mit Life Science eine dauerhaft ertragreiche Sparte aufzumachen. Dem anfänglich hoch verschuldeten Energieunternehmen Eon verschaffte er als Aufsichtsratsvorsitzender wieder ein solides Geschäftsmodell. In gleicher Position führte Kley die Lufthansa souverän durch die Corona-Krise bis zu den aktuellen Rekordgewinnen.
Meine Stimme wird auch in Zukunft weiter erhalten bleiben – ob zu Ihrem Vergnügen oder auch nicht.
Laureat: Michael Vassiliadis
Seit 2009 leitet der gelernte Chemielaborant aus Essen die Industriegewerkschaft Bau, Chemie, Energie. Pragmatisch, ideologiefrei und mit strategischer Weitsicht gestaltet er die Zukunft seiner Branchen und reifte zum wichtigsten Sozialpartner der Republik. Auch die Politik vertraut auf seinen Rat, etwa in Fragen des sozialen Ausgleichs im Zuge der grünen Transformation. Der Sohn eines griechischen Schichtarbeiters und einer deutschen Hausfrau trat mit 16 Jahren in die damalige IG Chemie ein und durcheilte die Hierarchien im Sturm.
Werben wir dafür, dass Wirtschaft und Gewerkschaften mit anderen Partnern gemeinsam und in enger Verantwortungspartnerschaft Beiträge leisten, um unser Land wieder auf die Spur zu bringen.